23. März 2015: Asylbewerber in Hochdorf

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Über 50 Interessierte Bürgerinnen und Bürger treffen sich um zu helfen

Am Montag, 23.3.15, fand im Evangelischen Gemeindehaus in Hochdorf ein erstes Treffen für Bürgerinnen und Bürger statt, die Asylbewerber in Hochdorf durch ihr ehrenamtliches Engagement unterstützen wollen. Der Termin wurde beim ersten Infoabend am 11. März als erstes Orientierungstreffen angekündigt. Sehr erfreulich war, dass über 60 Interessierte gekommen waren. Erfreulich auch, das ungefähr die Hälfte der Interessierten an diesem Termin zum ersten Mal dabei waren. Nach einer Begrüßung durch Frau Rosenberger-Herb und Herrn Kuttler übernahm Frau Mack von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) die Aufgabe, kurz in das Thema einzuführen, die Aufgaben der Hauptamtlichen, die für das Wohnheim zuständig sein werden, darzustellen und die Schnittpunkte aufzuzeigen. Wo Ehrenamtliches Engagement gebraucht wird und wo Unterstützung für die Arbeit mit den Flüchtlingen wichtig ist. Das wichtigste Ziel dabei ist es neben der Zurverfügungstellung einer Grundversorgung (Kleidung, Mobilität) für die Flüchtlinge vielfältige Begegnungsmöglichkeiten mit der Bevölkerung in Hochdorf zu schaffen, um Kontakte zu ermöglichen und damit Vorurteilen und möglichen Konflikten vorzubeugen. Beide Bereiche können nur durch Ehrenamtliches Engagement abgedeckt werden. Die Hauptamtlichen der AWO sind in erster Linie dafür da, die Flüchtlinge in bürokratischen Angelegenheiten, die z.B. ihr Asylverfahren betreffen, oder bei dem Thema Krankenhilfe, Schule und Kindergarten zu unterstützen. In allen anderen Bereichen, die das Leben in einem Asylbewerberwohnheim und einem fremden Dorf betreffen, braucht es die Unterstützung von engagierten Ehrenamtlichen.

Dabei haben sich fünf Bereiche herausgestellt, in denen sich Ehrenamtliche engagieren können. Zwei Bereiche betreffen die Grundversorgung. Die Erfahrung in anderen Einrichtungen hat gezeigt, dass die Organisation einer Kleiderkammer und einer Fahrradwerkstatt wichtige Bereiche sind, in denen sich Bürgerinnen und Bürger einbringen können. Die weiteren Themenbereiche sind Sprachförderung, Freizeitgestaltung und Begleitung.
Im Bereich Sprache geht es sowohl um Sprachkurse wie auch um Übersetzungshilfen, aber auch um Sprachtraining mit einzelnen Flüchtlingen, wo nicht in erster Linie Fremdsprachenkompetenz sondern viel mehr Geduld im Einüben von Sprache gefragt ist.
Der Bereich Begleitung meint die Begleitung von Flüchtlingen bei Arztbesuchen, beim Gang zu Ämtern und bei allen Angelegenheiten, wo sich Fremde schwer tun und die Unterstützung eines Orts- und Sprachkundigen sehr wertvoll ist.
Am kreativsten ist der Bereich Freizeitgestaltung. Hier sind sowohl Bürgerinnen und Bürger gefragt, die selbst Begegnungsmöglichkeiten organisieren und durchführen wollen wie auch Multiplikatoren zu bestehenden Vereinen und Einrichtungen, in die die Flüchtlinge in bestehende Angebote integriert werden können. Dabei kommt es darauf an, die Potenziale der Ehrenamtlichen zu erfassen und sie mit den Bedürfnissen der Flüchtlinge zusammenzubringen.
Parallel zu den Themengruppen wird sich ein Steuerkreis bilden, der den ganzen Prozess der Begleitung der Asylbewerber durch Ehrenamtliches Engagement zusammen halten soll und für den engen Austausch zwischen Ehrenamt, Hauptamt (AWO) und der Gemeinde zuständig sein wird. Die Themengruppen sollen sich mit Unterstützung durch den Steuerkreis und der AWO selbst organisieren. Ein regelmäßiger Austausch zwischen den Gruppen ist geplant.

Zum Abschluss der Veranstaltung haben sich die Besucherinnen und Besucher dieses ersten Arbeitstreffens in Listen zu den fünf Themenbereichen eingetragen. Es ist jederzeit möglich und auch erwünscht, dass weitere interessierte Bürgerinnen und Bürger zu den Gruppen dazukommen können. Für einige Bereiche gibt es schon viele Helferinnen und Helfer, für andere wie zum Beispiel die Fahrradwerkstatt werden durchaus noch ein paar Unterstützer gebraucht. Ein erstes Treffen der Arbeitsgruppen findet am 20. April 2015 um 19:45 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus statt. An diesem Termin werden sich die Gruppen in verschiedenen Räumen zu ersten Absprachen treffen, um dann den Schritt in die Selbstorganisation zu gehen. Außerdem ist geplant, eine Referentin aus einem bestehenden Unterstützerkreis in einer anderen Gemeinde einzuladen, die als Input an diesem Abend von ihren Erfahrungen mit der Arbeit mit Asylbewerbern berichten soll.
Wenn Sie Fragen haben, können Sie sich gerne an Frau Mack von der AWO (Tel.: 0152/28618400, E-Mail: mack.alexandra(at)awo-es.de), an Herrn Rössle vom Jugendhaus (Tel.: 987448, E-Mail: info(at)jh-skunk.de) oder an Frau Wimmer (Tel.: 5006-20, E-Mail: d.wimmer(at)hochdorf.de) vom Rathaus wenden.
Ausdrücklich wollen wir uns bei allen bedanken, die bereit sind Unterstützung zu leisten und bei denen, die zum Gelingen des ersten Treffen beigetragen haben. Vielen Dank und auf gute Zusammenarbeit!
(Bericht: Jochen Rössle)